Software zu „unflexibel“ :
Bundesagentur für Arbeit stoppt millionenschweres IT-Projekt

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Ein Gebäude der Arbeitsagentur in Frankfurt
Mit der Software sollten die Arbeitsabläufe deutlich vereinfacht werden. Doch nicht einmal eine Kontonummer ließ sich nachträglich ändern – und den Fehler zu beheben sei zu teuer.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat nach einer Pannenserie ein millionenschweres IT-Projekt gestoppt. Eine 60 Millionen Euro teure Software, mit der auf einer einzigen Plattform auf 14 verschiedene Anwendungen zugegriffen werden könne, werde nun doch nicht in den Arbeitsagenturen eingesetzt, berichtete ein Sprecher der Nürnberger Bundesbehörde am Mittwoch. Die rund 90.000 Mitarbeiter nutzen nun wie bisher Einzelanwendungen bei der Jobvermittlung und der Abrechnung von Geldleistungen.

Das nun gestoppte System hatte die Bundesagentur selbst entwickelt. Damit sollten die Abläufe in den 156 Arbeitsagenturen beschleunigt werden. Nach Angaben des Sprechers hatte sich das bei der BA unter der Bezeichnung „Robaso“ firmierende Projekt nach der vierjährigen Laborentwicklung im praktischen Einsatz als nicht „ausreichend flexibel“ erwiesen. Es habe sich gezeigt, das nachträgliche Änderungen, etwa die Korrektur einer Kontonummer, in dem System nicht möglich sei.

Das Projekt habe sich noch in der Pilotphase befunden. Um eine solche Angabe dennoch korrigieren zu können, habe man sämtlich Leistungs- und Vermittlungsdaten in das System neu eingegeben müssen. Da eine Behebung des Fehlers zu aufwendig und zu teuer sei, werde das Systen nun doch nicht in der Praxis eingesetzt. Künftig sollen solche Programme früher in den Praxistest gehen, kündigte die Bundesagentur an.