08.05.2007, 00:00 Uhr

SAP und Banken definieren Standards für Enterprise SOA

Mitglieder des SAP-Branchenforums für Banken wollen weltweite Standards für das Konzept einer serviceorientierten Architektur für Bankenanwendungen definieren.
Deutsche Banken und Versicherungen leiden unter unflexibler und langsamer IT. Das hat vor einiger Zeit eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Vanson Bourne im Auftrag des Softwareunternehmens ILOG festgestellt. Die typische Banken-It ist demnach unflexibel, zu teuer, zu langsam und zwingt die Unternehmen, Geschäftsprozesse an die IT anpassen zu müssen anstatt umgekehrt. Eine gute Lösung für dieses Problem, eine serviceorientierte Architektur, werde weitgehend ignoriert, so Frank Häger, Geschäftsführer von ILOG Deutschland. Nur etwa 30 Prozent der befragten Geschäftsentscheider hätten demnach jemals von SOA als Ansatz für Business-/IT-Alignment gehört.

Anscheinend haben nun auch die Finanzdienstleister erkannt, dass standardisierte IT-Umgebungen enorme Möglichkeiten zur Kosteneinsparung können. Nun wollen die Mitglieder des SAP-Branchenforums für Banken weltweite Standards für das Konzept einer serviceorientierten Architektur für Bankenanwendungen definieren. Der SAP-Arbeitskreis „Community Definition Group for Banking“ besteht aus 37 Mitgliedsorganisationen mit 130 Teilnehmern. Ihm gehören unter anderem an: Accenture, Callataÿ & Wouters, Commerzbank, CSC, Deloitte Consulting, FinanzIT, Hewlett Packard, HSH Nordbank, La Caixa, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, SPSS, StreamServe, Syskoplan AG, SWIFT und TXS Financial Products.

Die 23 Expertengruppen werden Enterprise Services (Web Services mit betriebswirtschaftlichen Funktionen) definieren sowie so genannte Building Blocks (Anwendungs- und Architekturkomponenten) und IT-Architekturen konzipieren, mit denen Banken eine Enterprise SOA erfolgreich implementieren können. Die Mitglieder haben dazu eine Klassifizierungsmethode für serviceorientierte Architekturen geschaffen, eine Übersicht notwendiger Dienste entwickelt und erforderliche Komponenten identifiziert.

Das Ergebnis wollen die Partner des Arbeitskreises dem IVN, dem Industry Value Network for Banks vorlegen. Dieses seit 2005 bestehende internationale Bankengremium öffne sich nach SAP damit erstmals für bislang nicht beteiligte Banken und bankennahe Institutionen, wie etwa IT-Anbieter und Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Künftig soll der Arbeitskreis unabhängiger von SAP agieren. So können die Mitglieder selbständiger arbeiten und das Branchenforum einfacher erweitern.



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