15.04.2011, 00:00 Uhr

Kinect SDK für Windows, spektakuläre Kinect-Anwendung auf der Mix11

Welche Potenziale die Kinect-Technologie von Microsoft birgt, wurde auf der MIX11 in Las Vegas deutlich. Während der Keynote von Joe Belfiore und Scott Guthrie präsentierten die deutschen Studenten Michael Zöllner und Stephan Huber von der Universität Konstanz ihr Projekt „NAVI”, in dem der Kinect-Sensor genutzt wird, um sehbehinderten Menschen eine sichere Navigation in Gebäuden zu ermöglichen.
Beim Spielen erfasst der Kinect-Sensor mit Infrarot und Kamera die Bewegungen der Spieler im Raum. Im Rahmen des NAVI-Projekts („Navigational Aids for the Visually Impaired”) der Informatikstudenten Michael Zöllner und Stephan Huber von der Universität Konstanz dient er als praktische Orientierungshilfe für sehbehinderte Menschen. Dazu wurde der Kinect-Sensor auf einen Helm montiert, von wo er Gegenstände und Personen erkennen kann, die sich im direkten Umfeld des Sehbehinderten befinden. Über einen Gürtel, der mit sechs Vibrationsmotoren bestückt ist, wird die Person vor diesen Hindernissen gewarnt. Unterstützt wird dieser Vorgang von einer mit .NET programmierten Software.
Das System ist als Erweiterung des Blindenstocks gedacht und soll diesen nicht ersetzen. Für den Praxisgebrauch ist das System im jetzigen Zustand allerdings noch etwas zu sperrig. Eine miniaturisierte Version des Systems könnte jedoch in Zukunft mit Hilfe von Smartphones neuester Generation realisierbar sein, so die Studenten.
„Eine Innovation wie Kinect begeistert und inspiriert Entwickler und Forscher auf der ganzen Welt. Das Projekt der Uni Konstanz zeigt eindrucksvoll das Potential der Technologie auch jenseits der verfügbaren Spielszenarien, sagte Said Zahedani, Senior Director Developer Platform and Strategy Group von Microsoft Deutschland. „Hier beginnen wir eine große Reise in neuartige Interaktionswelten mit neuen, natürlichen Benutzerschnittstellen. Projekte wie jenes der Uni Konstanz sind nur die ersten Schritte auf dieser Reise.”
Um die Entwicklung potenzieller Anwendungsbereiche voranzutreiben, stellt Microsoft Entwicklern in der akademischen Forschung ein nicht-kommerzielles Software Development Kit (SDK) zur Verfügung. Mit dem Kinect for Windows SDK haben sie die Möglichkeit auf die Steuerung des Controllers, Schnittstellen und Audiofunktionen zuzugreifen. Microsoft unterstreicht damit seine langfristigen Bemühungen und Investitionen in die Entwicklung neuartiger Bedienoberflächen (Natural User Interfaces).
Den Autritt der deutschen Studenten können Sie on demand (Keynote Tag 2) unter live.visitmix.com/Keynotes anschauen. [bl]



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