02.10.2013, 00:00 Uhr

Steckbrief des Mr. Code

Der typische Entwickler ist ein verheirateter Mann mittleren Alters mit Kindern und einer Hypothek. Dr. Dobbs Journal hat seine seit 2001 stattfindenden weltweiten Umfragen noch einmal ausgewertet um zu sehen, wie sich seine Klientel entwickelt.
Seit dem Jahr 2001 befragt das Dr. Dobbs Journal zwei Mal im Jahr weltweit über 1400 Entwickler. Der Anteil der Männer unter den an den Umfragen teilnehmenden Personen variierte zwischen 84 und 94 Prozent. Zuletzt waren es 86 Prozent, woraus die Statistiker schließen, dass zunehmend mehr Frauen mit dem Programmieren beginnen. Das Durchschnittsalter der Entwickler hat sich in den vergangenen 12 Jahren immer weiter angenähert. Es liegt Weltweit zwischen 33 und 38 Jahren, wobei sich zwei Trends zeigten: In den USA waren die Programmierer noch vor ein paar Jahren deutlich älter. Die Autoren der Studie führen das auf eine Vielzahl von jungen Leute zurück, die mit dem Programmieren von Smartphone-Apps begonnen haben. Im Raum Asien Pazifik (APAC) steigt das Durchschnittsalter eher an, ist insgesamt aber immer noch am geringsten. Im europäischen Raum (EMEA) sind derzeit die im Schnitt ältesten Entwickler zu finden -- aber wie gesagt, liegen die Werte äußerst dicht beieinander.
Ganz im Gegensatz zum stereotypen Bild des Programmierers als Einzelgänger, der sich nur von Pizza und Kaffee ernährt, sind 71 Prozent der Entwickler verheiratet. Lediglich 3 Prozent gaben an, dass sie geschieden sind. Fast zwei Drittel der Entwickler haben Kinder, nur 32 Prozent gaben an, sie seien kinderlos.
Zu erwarten war, dass Programmierer gut ausgebildet sind: 85 Prozent haben einen Hochschulabschluss, vier von zehn einen Master-, 5 Prozent einen Doktor-Titel. Als Grund für ihre Berufswahl gaben die Befragten übrigens an, dass der zu erwartende gute Verdienst eher unwichtig gewesen sei. Vielmehr habe der Entwicklungsprozess sie fasziniert. Die meisten würden auch für viel mehr Geld nicht in eine andere Aufgabe wechseln wollen.
Was gibt's zu beklagen? Klar: Dass die Plattformen und Tools mit denen die Entwickler arbeiten in der schnelllebigen IT-Welt immer stärker an Relevanz verlieren, je älter sie werden. Programmierer halten sich für eher extro- als introvertiert und eher als der Logik folgend denn intuitiv arbeitend.
Die bekannte Karikatur des rund um die Uhr arbeitenden, einsamen Entwickler-Genies umgeben von Rechnern, Pizzakartons und leeren Kaffeetassen sollte also demnächst überarbeitet werden. [bl]



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