12.06.2014, 00:00 Uhr

Mehr Programmiersprachen für Webentwickler

Auf der Webentwickler-Konferenz QCon forderte Gilad Bracha, Software-Ingenieur bei Google eine größere Auswahl brauchbarer Programmiersprachen für Webentwickler und stellte gleich einige Kandidaten vor.
Gilad Bracha sagte auf der Konferenz QCon, die Webplattform könne bessere Applikationen hervorbringen als es die einzelnen nativen Plattformen könnten und sie müsste es auch. Falls sie es nicht schafft, würde das Web von den proprietären App-Stores verdrängt werden. Die Vorteile von Webanwendungen sind nicht nur Webentwicklern klar: Sie müssen nicht installiert werden und laufen auf allen Plattformen, die das Web unterstützen. Es gibt allerdings auch einen gravierenden Nachteil: Das Web ist nicht immer und überall verfügbar. Deshalb müsse die Web-Programmiersprache der Zukunft die Möglichkeit bieten, Webanwendungen auch offline laufen zu lassen und sie muss es einfach machen, diese Funktionalität zu implementieren.
Die aktuell favorisierte Websprache JavaScript hat in dieser Hinsicht einige Mängel: So ist es damit schwierig, effiziente Offline-Anwendungen zu schreiben. Und weil JavaScript -- so Bracha -- auf dem ECMAScript-Standard basiert, kann es Jahre dauern, bis dieser Mangel behoben wird. Außer JavaScript gibt es noch eine Menge anderer Websprachen, doch laut Bracha sind nur wenige davon wirklich brauchbar. Aus diesem Grund begann Google seine Arbeit an der Programmiersprache Dart. Dart soll kein Ersatz für JavaScript werden, sondern dem Entwickler weitere Möglichkeiten bieten.
Außerdem ging Bracha auf einige weitere weniger bekannte aber vielversprechende Sprachen ein. Eine war die funktionale Programmiersprache für GUIs ELM. Sie hat unter anderem den Vorteil, dass das Vorschaufenster den Code sofort ausführt, ohne dass er gespeichert und kompiliert und gestartet werden muss.
Als noch reaktionsschneller als ELM demonstrierte er Lively. Sieht sich der Entwickler die Vorschau seines Programmes im Browser an, genügt ein Klick auf irgendeinen Teil der Anwendung und Lively zeigt den Code für dieses Objekt auf dem Bildschirm. Sogar der Code-Editor von Lively lässt sich vom Entwickler nach seinen eigenen Wünschen gestalten. Damit -- so Bracha -- sei weit einfacher zu arbeiten als mit einer herkömmlichen starren IDE wie Eclipse. Wolle man dort etwas ändern, müsse man zunächst tausende Zeilen Code durchsehen, um die anzusprechende Stelle überhaupt zu finden.
Weitere reaktive Sprachen, die Bracha vorführte waren Leisure und Newspeak. "Wettbewerb ist gut für jeden!" betonte er am Ende seines Vortrags. [bl]



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