Bitkom 22.06.2017, 09:16 Uhr

Startups zieht es nicht mehr in die USA

Ein Startup in den USA zu gründen – das ist aktuell nur für eine kleine Minderheit der deutschen Gründer ein Traum. Gerade einmal 15 Prozent würde es in die Vereinigten Staaten ziehen, wenn sie den Standort ihres Startups noch einmal wählen könnten. Vor einem Jahr lag der Anteil mit 32 Prozent noch mehr als doppelt so hoch.
(Quelle: Von TUBS - Eigenes Werk. Diese Datei enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden:  Germany2 location map.svg (von NordNordWest).Diese Vektorgrafik enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden:  Relief Map of Germany.png (von Виктор В)., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17540542)
Gleichzeitig hat die Attraktivität des Start-up-Standorts Deutschland kräftig zugelegt: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Gründer würden erneut hierzulande gründen wollen, vor einem Jahr waren es nur 44 Prozent. Andere Länder spielen als Wunsch-Standort für das eigene Startup keine Rolle, nach Großbritannien zieht es gerade einmal 2 Prozent, ebenso viele nach Israel. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Startup-Gründern. „In den Ergebnissen spiegelt sich mit Sicherheit der Trump-Effekt wider. Die USA haben für Startups massiv an Anziehungskraft verloren, gleichwohl sind dort die Bedingungen was Finanzierungsmöglichkeiten, Netzwerke und den Absatzmarkt angeht weiterhin sehr gut“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp.

„Gleichzeitig zeigt das Ergebnis auch, dass in Deutschland eine Menge passiert ist. Nach einigen Jahren, in denen auf politischer Ebene vor allem viele Stellungnahmen und Agenden formuliert wurden, sehen wir, dass inzwischen auch gehandelt wird – zur Zufriedenheit der Gründer in Deutschland.“

Die Startups, die es in ein anderes Land zieht, sehen vor allem den Vorteil, dass die Finanzierungsbedingungen dort günstiger sind (70 Prozent) und es weniger Regulierung (62 Prozent) gibt. Auch der bessere Austausch mit anderen Startups (48 Prozent), der bessere Zugang zu Personal (29 Prozent) und die Nähe zu potenziellen Kunden (24 Prozent) werden häufig genannt. Persönliche Gründe spielen mit 12 Prozent dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Veltkamp: „Auch wenn Deutschland für die große Mehrheit der Gründer ein attraktiver Standort ist, hat die Politik gerade bei den Themen Finanzierung, Regulierung und Fachkräfte die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Ziel muss sein, dass Deutschland international zu einem Magneten für Gründer wird.“


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