Saarbrücken 06.03.2015, 00:00 Uhr

Flexibles Doktorandenprogramm

Auf der Computermesse Cebit in Hannover präsentiert die Saarbrücker Graduiertenschule für Informatik vom 16. bis 20. März ihr Ausbildungsangebot (Halle 9, Stand E13).
Sie schützen das Internet vor Hackerangriffen, entwickeln neue Technologien für die Traumfabrik in Hollywood oder arbeiten an effizienteren Therapien für Krebserkrankungen – die Nachwuchsforscher auf dem Saarbrücker Campus. Unterstützt werden sie dabei von der Saarbrücken Graduate School of Computer Science. Sie bietet ihnen ein strukturiertes Programm auf dem Weg zur Promotion. Talentierte Studenten haben darüber hinaus die Möglichkeit, schon frühzeitig mit dem Promotionsstudium zu beginnen. Auf der CeBit präsentiert die Saarbrücker Graduiertenschule für Informatik ihr Ausbildungsangebot (Halle 9, Stand E13).
Simon Olberding forscht seit knapp drei Jahren als Doktorand in der Arbeitsgruppe „Embodied Interaction“ von Jürgen Steimle am Exzellenzcluster der Universität des Saarlandes. Er ist einer von derzeit 370 Kandidaten, die in der Saarbrücker Graduiertenschule für Informatik ihre Promotion anstreben. Das Besondere: Talentierte Studenten können hier schon nach dem Bachelorabschluss mit dem Promotionsstudium beginnen. Jedes Jahr bewerben sich zahlreiche Nachwuchsforscher aus aller Welt auf die etwa 30 neuen Plätze.
Das Programm der Graduiertenschule teilt sich in zwei Phasen auf: In der Vorbereitungsphase besuchen die Studenten Vorlesungen zu unterschiedlichen Informatik-Themen. Gleichzeitig erhalten sie einen tieferen Einblick in die Forschung. Unterstützt werden sie dabei von einem wissenschaftlichen Mentor. Um sich ganz auf den Einstieg in die Forschung zu konzentrieren, erhalten sie von der Graduiertenschule ein Stipendium von mindestens 800 Euro im Monat. „Je nach Vorkenntnissen wird diese Phase individuell auf die Interessen der Studenten zugeschnitten“, sagt Professor Andreas Zeller, der für die Auswahl an der Graduiertenschule verantwortlich ist. „Die Doktoranden haben Freiräume, um sich mit verschiedenen Forschungsbereichen vertraut zu machen.“ Dabei können sie entweder an der Saar-Uni mitforschen oder an einem der renommierten Forschungsinstitute, die sich auf dem Saarbrücker Campus angesiedelt haben – wie das Max-Planck-Institut für Informatik. Die Studenten können dabei zwischen 75 Arbeitsgruppen wählen, von der Bioinformatik über Cybersicherheit bis zur Softwaretechnik.
Während der klassischen Promotionsphase unterstützt die Graduiertenschule die Doktoranden weiterhin. Das Besondere: In Saarbrücken trägt neben dem betreuenden Professor auch die gesamte Informatik-Fakultät die gemeinsame Verantwortung. Dabei stehen den Doktoranden 75 Professoren und promotionsberechtigte Forscher zur Seite. Zudem könnten sich die Doktoranden untereinander austauschen und Netzwerke gründen.
„Wir konkurrieren mit unserem Angebot durchaus mit Eliteuniversitäten wie Stanford und Cambridge“, sagt Zeller. Absolventen der Saarbrücker Graduiertenschule können nach dem Abschluss weltweit in den unterschiedlichsten Bereichen Fuß fassen. „Einige unserer ehemaligen Doktoranden bleiben in der Forschung, zum Beispiel an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, oder arbeiten für Technologiekonzerne wie Google. Andere wiederum machen sich mit ihrer Idee selbstständig und gründen ein eigenes Unternehmen. Dabei steht ihnen der Gründer Campus Saar mit Rat und Tat zur Seite“, weiß Zeller.
Neben der Fachrichtung Informatik der Saar-Universität sind die beiden Max-Planck-Institute für Informatik und für Softwaresysteme sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und das Intel Visual Computing Institute an der Graduiertenschule beteiligt. Seit 2007 wird die Graduiertenschule im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern nun in der zweiten Phase gefördert.
Weitere Informationen gibt's unter gradschool.cs.uni-saarland.de. [bl]