05.10.2015, 00:00 Uhr

Neues Veröffentlichungsmodell für Universal Windows Apps

Die Win10 Tools 1.1 für Universal Windows Apps (UWP) machen Schluss mit dem Entweder/Oder und bieten einen dritten Weg für den Umgang mit allgemeinen Bibliotheken.
In der Windows-Welt werden derzeit zwei Veröffentlichungsmodelle genutzt: Im ersten Modell werden alle Bestandteile des Programms mit der Applikation mitgeliefert. Der Entwickler kann so ganz genau festlegen, welche Programmteile seine App nutzt. Ein Nachteil: Die App wird größer als sie sein müsste. Ein weiterer Nachteil: Der App-Entwickler musst auch dann die Updates von Bibliotheken selbst ausliefern, wenn er die Bibliotheken nicht selbst geschrieben hat. Bei sicherheitsrelevanten Updates kann das kritische Folgen haben.
Die zweite Option besteht darin, alle Abhängigkeiten einer App in einem von vielen Apps geteilten Ordner abzulegen, etwa dem Win32-Ordner (COM-Apps) oder dem Global Assembly Cache (GAC, .NET-Apps). Diese Variante kann in die sprichwörtliche DLL-Hölle führen und es obliegt dem Anwender selbst, kritische Updates vorzunehmen.
Die Win10 Tools 1.1 für Universal Windows Apps (UWP) nutzen eine dritte Option. In diesem Modell kann jede Applikation die exakte Version von .NET angeben, die es nutzen möchte -- inklusive Beta-Versionen des Frameworks. Bei der Installation der App werden aber allgemeine Bibliotheken dennoch in einem geteilten Ordner abgelegt. Alle Apps, welche dieselbe Version angeben nutzen diese im Shared-Ordner abgelegte Version.
In Tests will Microsoft herausgefunden haben, dass dadurch die Größe kleiner UWP-Apps von 5,3 auf nur noch 1,3 MByte verkleinert werden konnte. Bei größeren Apps reduziert sich der Vorteil beispielsweise auf 7,9 MByte anstelle von 10,1 MByte zuvor. Außerdem soll dieses Feature die Build-Zeiten um bis zu 30 Prozent reduzieren können, so Microsoft-Mitarbeiter Rich Lander. In einigen wenigen Fällen würde der Build allerdings auch etwas länger dauern.
Der dritte Weg ist noch ein Vorab-Feature, das Microsoft nicht automatisch aktiviert hat. Man kann dies allerdings manuell tun und derlei Apps sollen im Windows Store auch angenommen werden. [bl]



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