24.11.2015, 00:00 Uhr

Wenn sich's Programmierer leicht machen

Entwickler Narkoz arbeitete nach der Devise: Wenn etwas länger als 90 Sekunden dauert, sollte man ein Skript dafür schreiben.
Aufgedeckt haben die Automatisierungskünste die Ex-Kollegen von Narkoz (das ist sein Pseudonym auf GitHub). Erst als er die Firma verlassen hatte entdeckten die Kollegen die Skripts mit denen er sich eine Menge Arbeit vom Hals schaffte. Seine Skripts decken seinen Job, seinen Privatbereich und sogar das Kaffeekochen ab. Die Kollegen wussten zuvor nicht einmal, dass die Kaffeemaschine überhaupt über das Netz angesprochen werden konnte. Seine Frau wusste immer Bescheid, wo er war, denn wurde auf seinem Login nach 21 Uhr noch gearbeitet, wurde automatisch eine Nachricht generiert, dass er noch arbeiten müsse. Als Begründung wählte das Skript automatisch einen Punkt aus der angehängten Liste.
War er um kurz vor 9 Uhr morgens noch nicht an seinem Rechner angemeldet, startete ein Skript namens hangover, das dem zuständigen Kollegen mitteilte, dass er sich nicht wohlfühle und von zuhause arbeiten wolle.
Allzu viel Arbeit hatte er wohl mit einem speziellen Kunden. Ihm widmete er ein Skript, das den E-Mail-Eingang nach dem betreffenden Absender sowie den Wörtern "Trouble", "Help" und "Sorry" absuchte. Wurde das Skript fündig, startete ein automatischer Rollback der Datenbank des Kunden auf den letzten Backup-Stand und es wurde eine E-Mail verschickt mit dem Inhalt: "Macht nichts, aber sei beim nächsten Mal vorsichtiger".
Als sein Glanzstück sehen die Kollegen den Hack mit der Kaffeemaschine. Das Skript wird manuell gestartet. Nach exakt 17 Sekunden Pause ordert es eine Latte beim Kaffeeautomaten. Dann wird die Maschine angewiesen noch weitere 24 Sekunden zu warten, bis es die Latte in die Tasse ablässt – insgesamt exakt die Zeit, die Narkoz brauchte, um von seinem Schreibtisch zum Kaffeeautomat zu gelangen. [bl]



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