MongoDB 21.01.2019, 12:20 Uhr

Very Big Data, Cloud-Migrationen und Datenschutz by Design

So meistern wir 2019:  Joe Drumgoole, Director of Developer Advocacy, EMEA-MongoDB, hat ein paar Anregungen.
Was kommt 2019 auf uns zu? Worauf sollten wir uns vorbereiten? Also zum Beispiel die finale Staffel von Game of Thrones, die Europawahl oder die Einstellung von Google+. Zugegeben, eine ungewöhnliche Mischung, aber da setzt jeder seine eigenen Prioritäten. Geht es um Daten, sind die Prioritäten für 2019 allerdings gesetzt. Einige der relevanten Trends sind:
  • Big data gets really big – Das Jahr der integrierten Petabytes: Die meisten Unternehmen arbeiten momentan noch im Terabyte-Bereich. Die Daten sind fragmentiert und jedes Fragment bleibt in seinem Terabyte-Silo. Moderne, datenzentrierte Unternehmen bewegen sich allerdings zunehmend auf den Bereich der Petabytes zu. Das geht mit vielen Herausforderungen einher, verspricht aber zugleich ganz neue Möglichkeiten. Wirklich fortschrittliche Unternehmen haben verstanden, dass die Zentralisierung unternehmens-relevanter Daten zu mehr Effizienz und effektiveren Innovationen führen kann. Wir sind dabei, in die revolutionäre Phase einzutreten, in der die Cloud zum Mainstream wird. Aber: keine Revolution ohne Verlierer. In diesem Fall werden es Unternehmen sein, die an Technologien und Ansätzen festhalten, die noch aus der Zeit vor dem Internet stammen. Wer einen umfassenden Echtzeit-Einblick in sein Unternehmen möchte und auf das integrierte Petabyte setzt, der stellt 2019 die Weichen dafür.
  • Cloud-Welle erreicht auch die Nachzügler: Bereits im vergangenen Jahr sahen wir einige traditionelle Unternehmen komplett in die Cloud migrieren. Wenn man erst einmal sieht, dass die Kosten für ein Ethernet-Kabel, das ein Petabyte bereitstellt, 40.000 Euro überschreiten können, wird die Cloud von der Option zur Notwendigkeit. Eine Gruppe von Unternehmen hat sich bislang gegen die Cloud gewehrt. Man erkennt sie an einer Reihe von Attributen: sie können auf 50 und mehr Jahre Firmengeschichte zurückblicken, was aus IT-Sicht bedeutet, dass sie eine sukzessive aufgebaute IT betreiben – vom Mainframe bis zu mobilen Apps. Sie verfügen in der Regel über eine große Kunden- beziehungsweise Nutzerzahl, was wesentliche Veränderungen in der Infrastruktur deutlich erschwert. Sie sind inzwischen bei „Mobile-First“ angekommen und verfügen meist über viele verschiedene, relationale Legacy-Datenbanken. 2019 werden sie in die Cloud migrieren. Denn sie stehen vor dem Problem, ihre Kunden beziehungsweise Nutzer mit ihren überlasteten relationalen Datenbanken zu verbinden. Spätestens, wenn sie feststellen, dass die traditionellen SQL-Anbieter die Scale Up/Scale Down-Dynamik der Cloud nicht bieten können, ist die Entscheidung gefallen.
  • Datenschutz by Design: Mit der aktuellen Diskussion um den Hack von Politiker- und Prominentendaten erinnert uns das Jahr 2019 erneut daran, dass Datenschutz ein allgegenwärtiges Thema ist. Zu Beginn des Internetzeitalters hieß die Geheimwaffe zum Schutz der Daten Perimeterschutz – ein Netz aus Firewalls als Gatekeeper. Inzwischen haben wir gelernt, dass Datenschutz und Sicherheit von Software von grundlegender Bedeutung für das Design sein müssen und einer der ersten Schritte in der Entwicklung. Da geht es dann auch um Benutzernamen und Passwörter und darum, dass jeder Verantwortung für die Datensicherheit übernimmt. Wir müssen dafür sorgen, dass sichere, datenschutzfähige Systeme in Zukunft genauso selbstverständlich sind wie der Bau unsicherer Systeme es in der Vergangenheit war.
Übrigens: Wer für das neue Jahr noch händeringend Fachkräfte benötigt, sollte einen weiten Blick zurückwerfen. In den 1950er und 60er Jahren gab es keinen Abschluss in Informatik. Programmierer jener Zeit kamen aus den verschiedensten Bereichen und mussten mit schwierigen Systemen arbeiten. Da galt „learning by doing“. Nehmen wir Tony Hoare, den Erfinder von Quick Sort, als Beispiel. Er studierte Altphilologie und erfand 1959 seinen berühmten Algorithmus. Natürlich heißt das nicht, dass jeder ein Programmierer sein kann, genauso wenig wie jeder ein Flugzeug fliegen oder ein Klavier gut spielen kann. Unternehmen sollten aber bereit sein, in die Entwicklung von Mitarbeitern zu investieren. Wer sich zu sehr auf die Qualifikationen versteift, anstatt auf Talent und Begeisterung zu achten, dem entgeht möglicherweise die optimale Ergänzung für das IT-Team und die Chance nachhaltig einzustellen. Die Devise für 2019 lautet deshalb „machen“ nicht „kaufen“.


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