23.11.2012, 00:00 Uhr

Deutliche Kritik an Windows 8

Usability-Spezialist Jakob Nielsen hat Windows 8 mit zwölf erfahrenen PC-Nutzern untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass Microsofts Entscheidung, Windows 8 mit zwei Bedienoberflächen auszustatten, ein Fehler ist, der zu Lasten der Anwender geht.
Jakob Nielsen ist Chef der Nielsen Norman Group, die er zusammen mit dem ehemaligen Vizepräsident der Advanced Technology Group bei Apple Donald A. Norman gegründet hat, und gilt weltweit als Usability-Papst (Formulierung der Wirtschaftswoche). Seine Kritik richtet sich hauptsächlich gegen das parallele Bereitstellen zweier gänzlich unterschiedlicher Bedienkonzepte nämlich dem herkömmlichen, von Windows 7 bekannten sowie dem neuen "Modern UI" von Windows 8 innerhalb eines Betriebssystems. Er konstatiert für Windows 8 die Doppelbödigkeit eines Dr. Jekyll und Mr. Hyde, die insbesondere für Desktop-Anwender fatal wäre: "On a regular PC, Windows 8 is Mr. Hyde: a monster that terrorizes poor office workers and strangles their productivity. "
Nielsen hat dazu zwölf erfahrene PC-Anwender zu einem Test von Windows 8 gebeten, sowohl auf herkömmlichen Desktop-Computern als auch auf Windows-RT-Tablets. Bemängelt werden beispielsweise, dass die Anwender sich merken müssen, wo sie welche Features finden, dass die Apps nur eine sehr niedrige Informationsdichte bieten und dass bei den Live-Tiles oft nicht zu erkennen ist, für welche Anwendungen sie stehen. Auch die Wischgesten seien wenig durchdacht und führen teilweise bei nur kleinen Änderungen zu anderen oder gar keinen Resultaten.
Den kompletten englischsprachigen Text von Jakob Nielsen können Sie auf dessen Webseite useit.com nachlesen. Übrigens weist Nielsen in seinem Fazit darauf hin, dass er weder ein Apple-Fanboy noch ein Microsoft-Hasser sei. Er bleibe bei Windows 7 und erwarte, dass Microsoft seine Fehler mit Windows 9 berichtigen wird. [bl]



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