08.05.2013, 00:00 Uhr

Studie zur Fehlerdichte in Open Source sowie proprietärer Software

Der Coverity Scan Report prüft Open-Source-Projekte auf Fehler und vergleicht die Ergebnisse mit der Fehlerdichte proprietärer Software. Jetzt wurden die neuesten Ergebnisse veröffentlicht.
Im Jahr 2006 startete der Coverity Scan Report als das weltweit größte Projekt zur Beurteilung der Qualität von Open-Source-Software. In 2011 wurde erstmals die Codequalität von proprietärer und quelloffener Software miteinander verglichen. Das Ergebnis: Beide sind von vergleichbarer Qualität. Jetzt wurde der aktuelle Report veröffentlicht. Durchgeführt wurde die Studie im Jahr 2012 anhand von 118 Open-Source- und 250 proprietären Softwareprodukten. Insgesamt wurden 68 Millionen Zeilen Open-Source-Code plus 380 Millionen Zeilen an proprietärem Code getestet. Die durchschnittliche Codebasis der getesteten proprietären Produkte hatte 1,5 Millionen Zeilen, die Open-Source-Projekte hatten eine durchschnittliche Größe von 580.000 Zeilen.
Auch in diesem Jahr wird die durchschnittliche Qualität von Open-Source- und proprietärer Software als annähernd gleich eingestuft, als Fehlerdichte wurde bei Open Source der Wert 0,69 und bei proprietärer Software der Wert 0,68 ermittelt.
Unterschiede ergeben sich allerdings, wenn man die Details betrachtet. So weisen kleine Open-Source-Projekte mit weniger als 100.000 Zeilen deutlich weniger Fehler auf, als vergleichbare proprietäre Projekte. Als ein möglicher Grund wird angegeben, dass neue offene Projekte insbesondere sehr gute Entwickler anziehen. Die Fehlerquote steigt dann mit der Zahl der Codezeilen an, um in der Größenklasse über 500.000 Zeilen wieder zurückzugehen. Erreicht ein Projekt diese Größenordnung, so ergreifen Open-Source-Projekte offensichtlich zusätzliche Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
Im Größenbereich bis zu einer Million Zeilen liegt die Fehlerdichte proprietärer Anwendungen leicht, im Bereich über 500.000 Zeilen sogar deutlich über der von Open Source. Übersteigt die Zahl der Codezeilen proprietärer Programme die Millionengrenze, liegt die die Fehlerrate dann aber spürbar unter derjenigen von Open Source.
Aufbau und Ergebnisse der Studie stehen in Form eines 61 Seiten starken PDF-Dokumentes nach kostenloser Registrierung zum Download bereit. [bl]



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