Bash und Windows Subsystem for Linux
22.02.2017, 10:44 Uhr

Mehr Farbe, mehr Anwendungen, Linux-Software mit Visual Studio

Microsoft legt nach: Die Funktionalität der bislang als Vorabversion bezeichneten Integration von Linux und Bash in Windows wird massiv erweitert.
Nachdem Microsoft in Linux lange Zeit den Erzfeind von Windows gesehen hat, war die Integration der Kommandozeile Bash unter Windows doch überraschend. Dank des Windows Subsystem for Linux (WSL) können damit Linux-Kommandozeilen-Tools auch unter Windows ausgeführt werden.
Die erste Version hatte aber noch große Lücken in der Implementierung, wie Microsofts Senior Program Manager Rich Turner frank und frei im Video zugibt.
Auch mithilfe des vielen Feedbacks von Nutzern konnte Microsoft die fehlenden Funktionen nachrüsten und vehement geforderte Feature einbauen. Eine der Anfragen richtete sich beispielsweise auf die auf der Konsole zur Verfügung stehende Farbpalette. Jetzt unterstützt Bash 16 Millionen Farben.
Windows-Anwendungen lassen sich auch von der Bash aus starten. So kann ein Python-Script beispielsweise mit Notepad editiert werden, der von der Bash aus gestartet wird.
Inzwischen sollen alle großen Plattformen und Compiler auf dem WSL laufen: Also Python, Java, Node oder Go. Auch Anwendungen wie MySQL oder Apache lassen sich nun auf dem WSL ausführen.
Besonders interessant ist ein Projekt, an dem das Visual-C++-for-Linux-Team arbeitet. So kann C++-Quellcode in Visual Studio editiert werden, per SSH kopiert es bei einem Build-Vorgang die Dateien in das WSL. Dort wird der Code zu einem nativen Linux-Programm kompiliert und kann über die Bash auch gestartet werden.
Dem nicht genug lässt sich über Visual Studio der Linux-Code in der WSL auch debuggen, wie Rich Turner eindrucksvoll demonstriert. Es lassen sich in Visual Studio die Werte der Variablen und Objekte inspizieren oder per Einzelschritt durch die Ausführung wandern. Auch die Debug-Windows wie der Stack-Inspector lassen sich nutzen.
Die neuen Funktionen werden lebendig auf ycombinator.com diskutiert.



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