Geschäftsanwendungen ohne programmieren umsetzen 12.03.2018, 00:00 Uhr

Willkommen in der Zukunft

Low Code soll die Erstellung von Anwendungen vereinfachen und beschleunigen.
Schon allein aus wirtschaftlichen Aspekten wurde seit jeher versucht, die Programmentwicklung zu vereinfachen und zu beschleunigen. Sei es durch wiederverwendbare Bib­liotheken etwa für Programmoberfläche und Datenverwaltung oder durch die Verbesserung der Entwicklungswerkzeuge selbst. Einfache Editoren wurden zunehmend von komplexen Entwicklungsumgebungen abgelöst, die visuelle Designer für Programmoberflächen, Debugger, Testfunktionen oder auch Tools zur Verteilung anbieten. Der erste erfolgreiche Schritt wurde mit dem Rapid Application Development (RAD) erreicht (siehe Kasten Rapid Application Development).
Rapid Application Development
Das Rapid Application Development (RAD) ist ein in den 1980er Jahren entwickeltes Softwareentwicklungskonzept, das zum Ziel hat, eine schnelle Anwendungsentwicklung zu realisieren, sich dabei vom klassischen Wasserfallmodell zu lösen und sich dem effektiveren Spiralmodell zuzuwenden. Während das Wasserfallmodell von linearem Vorgehen gekennzeichnet ist – Anforderungserhebung, Entwurf, Entwicklung, Prüfung und Wartung –, beschreibt das Spiralmodell ein generisches Vorgehen. Das heißt, dass bei allen Entwicklungsprozessen eingegriffen werden kann, um erforderliche Änderungen, Anpassungen und Erweiterungen vorzunehmen. Alle Entwicklungsprozesse sind fließend und gehen ineinander über.
Unter Windows diente Visual Basic als RAD-Entwicklungssystem, das die Anwendungsentwicklung über einen visuellen Designer vereinfacht hat. Damit wurden die Programmoberflächen der Windows-Programme nicht mehr rein auf Quelltext­ebene, sondern über einen grafischen Designer entworfen, der seinerseits Quellcode generiert hat. Dieses Konzept wurde auch in anderen Programmiersystemen wie Delphi, C++ Builder oder XDEV übernommen. RAD-Tools erlauben insbesondere aufgrund der zeitschonenden Erstellung der Benutzeroberfläche die schnelle Programmumsetzung, einschließlich der schnellen Anlage von Programmprototypen, bei der weitere Funktionalitäten jederzeit nachrüstbar und auch Optimierungen jederzeit umsetzbar sind. In puncto Leistung ergeben sich aber gegenüber Programmen, die vollständig in C++ auf Quelltextebene codiert sind, Einbußen in der Performance.

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