22.06.2006, 00:00 Uhr

Raubkopierer unbeeindruckt von Strafaktionen

Nur Gelegenheitskopierer lassen sich einschüchtern.
Nach einer Studie des auf Internet-Traffic-Management spezialisierten Leipziger Unternehmens ipoque haben die Bemühungen von Musikindustrie und Staat keinen nennenswerten Einfluss auf das Verhalten von Raubkopierern. Der Kölner Staatsanwaltschaft gelang es zusammen mit der Musikindustrie im Mai dieses Jahres, 3500 Personen zu ermitteln, die über den P2P-Dienst eDonkey urheberrechtlich geschützte Daten im Internet getauscht hatten. Nach Angaben von ipoque hatte die Aktion jedoch nur kurzfristige Auswirkungen und schlug sich nicht in einem veränderten Download-Verhalten der User nieder. Nach der Aktion der Staatsanwaltschaft sank der P2P-Verkehr nach Angaben des Unternehmens kurzfristig um etwa 15 Prozent, soll aber bereits nach drei Wochen wieder sein Ursprungsniveau erreicht haben.

ipoque prognostiziert, dass es auch künftig keine nennenswerten Änderungen geben werde, da die Nutzer sich sicher fühlten, beispielsweise durch verschlüsselte Festplatten. Die meisten User gingen davon aus, dass sie nicht zurückverfolgbar seien oder rechtliche Aktionen vor Gericht keinen Bestand hätten und nur als Einschüchterung seitens der Industrie aufzufassen seien. Des Weiteren sei das Ausweichen auf andere Tauschbörsen denkbar. Lediglich Gelegenheits-Downloader würden sich eventuell abschrecken lassen.


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