Microsoft
08.10.2018, 10:33 Uhr
Update zu .NET Core 3.0 und .NET Framework 4.8
Im Mai hat Microsoft mit .NET Core 3.0 die nächste Hauptversion von .NET Core angekündigt, welche auch für das Entwickeln von Desktop-Applikaitonenen mit WinForms, WPF und dem Entity Framework taugen soll. Schon auf der Build wurde gezeigt, dass .NET Core deutlich schneller läuft als das .NET Framework. Jetzt hat Microsoft einige weitere Details zur Zukunft von .NET Core und dem "großen" .NET Framework bekannt gegeben.
Scott Hunter, Director of Program Management für .NET bei Microsoft schreibt in diesem Beitrag des .NET-Blogs unter anderem:
.NET Core 3.0 adressiert drei Szenarien, welche sich die .NET Framework Entwickler-Community besonders lautstark gewünscht hat:
- Side-by-side-Versions von .NET die auch WinForms und WPF unterstützen. Heute kann lediglich eine Version des .NET Frameworks auf einer Maschine laufen. Das bedeutet, dass beim monatlichen Update durch Microsoft bestehende Anwendungen beschädigt werden können, beispielsweise durch Bug-Fixes, Sicherheits-Patches oder durch neue/veränderte APIs. Anders ist das bei .NET Core, weil mehrere Versionen von .NET Core auf derselben Maschine parallel vorhanden sein dürfen. Anwendungen können so eingerichtet werden, dass sie ausschließlich auf eine dieser Versionen zugreifen. Den Zugriff auf neue Versionen kann der Entwickler dann nach ausführlichen Tests explizit freigeben.
- .NET direkt in eine Applikation einbetten: Heute greifen .NET-Anwendungen auf die eine auf dem Rechner installierte .NET-Version zu. Soll die Anwendung neuere .NET-Funktionen nutzen, muss der Anwender beziehungsweise die IT-Abteilung dafür sorgen, dass die dafür erforderliche Version von .NET auf den Rechnern vorhanden ist. Mit .NET Core kann der Entwickler die neue Framework-Version zusammen mit seiner Anwendung ausliefern. Die Unsicherheit, ob bei der Kundschaft die erforderliche Version vorhanden ist, entfällt.
- Die Vorteile der .NET Core Features nutzen: .NET Core ist die sich schnell entwickelnde Open-Source-Version von .NET. Ohne die Gefahr von Breking Changes (weil neuere und ältere Versionen nebeneinander laufen können) erscheinen laufend neue, innovative APis und BCL-Verbesserungen. Mit .NET Core 3.0 können auch WinForms- und WPF-Anwendungen die Vorteile der jüngsten .NET Core Features nutzen, darunter auch grundlegende Fixes für eine bessere Unterstützung hochauflösender Monitore.
.NET Framework 4.8 adressiert folgende Szenarien:
- Moderne Browser- und Media-Controls: Bislang basieren die .NET-Controls hier auf dem Internet Explorer und dem Windows Media Player. Beide werden seit Jahren nicht weiterentwickelt. Neue Controls auf Basis von Microsoft Edge und einem nicht genannten neueren Media Player sollen Unterstützung für die jüngsten Standards mitbringen.
- Zugriff auf Touch- und UWP-Controls: Die Universal Windows Platform (UWP) enthält neue Controls für die jüngsten Windows-Features und Touch-Displays. Microsoft will diese Controls auch für WinForms und die WPF verfügbar machen.
- High DPI: .NET-Controls hinken der Entwicklung der Monitorauflösung (inzwischen 4K und 8K) noch weit hinterher. Das soll mit der nächsten Version von .NET besser werden.
Zudem will Microsoft dran bleiben und es Schritt für Schritt einfacher machen, .NET-Anwendungen nach .NET Core zu migrieren. .NET Core macht einen großen Schritt, indem WPF, Windows Forms und das Entity Framework hinzukommen. Doch gibt es laut Scott Hunter keinen Druck, seine Anwendungen zu migrieren. Beide Frameworks werden weiterentwickelt und vollständig unterstützt werden. Er sagt, das .NET Framework wird stets ein Teil von Windows bleiben. Auch bei Microsoft gäbe es große Projekte, die auf Basis des .NET Frameworks laufen und nicht nach .NET Core portiert werden sollen.
Während das .NET Framework 4.8 anschickt, Desktop Applications moderner zu gestalten, entwickelt sich .NET Core in neue Felder, wie Desktop, IoT und Machine Learning.
Den kompletten englischsprachigen Beitrag von Scott Hunter finden Sie hier.
