Apliki 06.11.2012, 00:00 Uhr

Deutschen Softwareentwicklern ist Usability egal

Eine aktuelle Untersuchung des Berliner IT-Beratungsunternehmens Apliki belegt große Defizite hinsichtlich der Einbeziehung der Anwenderperspektive in die Softwareentwicklung.
Die Apliki Psychologische IT-Beratung, ein auf Anwender-Forschung, User-Interface Design und Usability-Tests spezialisiertes Berliner Beratungsunternehmen, bescheinigt deutschen Software-Entwicklern einen nach wie vor stiefmütterlichen Umgang mit dem Erfolgsfaktor Usability.
Eine aktuell von dem Unternehmen durchgeführte Analyse der führenden deutschsprachigen Informationsplattformen und Blogs von und für Entwickler, innerhalb derer der Stellenwert untersucht wurde, den das Thema Usability einnimmt, ergab ein ernüchterndes Bild. In circa 30 Prozent aller untersuchten Plattformen spielte Usability überhaupt keine Rolle, in über 65 Prozent der ausgewerteten Angebote tauchten nur sehr vereinzelt Artikel und Diskussionen zu diesem Thema auf, und lediglich knapp 5 Prozent der untersuchten Seiten räumten der Usability von Softwareanwendungen, Webseiten und Webshops einen größeren Raum ein.
Dieses Ergebnis sei insofern besonders bemerkenswert, so Apliki Geschäftsführer Steffen Eßers, als man sich in den Führungsetagen der softwareproduzierenden Unternehmen durchaus über die Bedeutung des Faktors Gebrauchstauglichkeit im klaren sei: „Legt man die Resultate des im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie durchgeführten Forschungsprojektes ‚Usability in Germany‘ zugrunde, so zeigt sich sicherlich in mittelständischen Unternehmen immer noch ein großer Nachholbedarf. Es wäre aber falsch zu sagen, dass es auf Entscheiderebene keinerlei Bewusstsein für die Bedeutung der Usability von Software gibt. Das Problem besteht jedoch darin, dass zumeist weder systematische Strategien zu deren Realisierung noch eigens dafür bereit gestellte Budgets existieren. Verschärfend hinzu kommt, dass Usability noch nicht im Fokus der Entwickler angelangt ist, wie es unsere aktuelle Auswertung deutlich belegt.“
Die Implikationen, die sich aus diesem Sachverhalt ergeben, seien gravierend, so Eßers: „Da die reine Funktionalität heute in aller Regel austauschbar ist, entscheiden Benutzererfahrung und Design über Kauf oder Nichtkauf einer Software, über Nutzung oder Ignorieren eines Webangebotes. In Unternehmen hat eine mangelhafte Usability von Anwendungen zudem einen unmittelbaren Einfluss auf die Produktivität. Ein wirklich effizientes Arbeiten wird nur möglich, wenn eine Lösung optimal an die Anforderungen und Erwartungen der Nutzer angepasst ist. Diese Anpassung lässt sich jedoch nur erreichen, wenn die künftigen Anwender frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Nur auf diese Weise können Entwickler von Anbeginn an eine auf validem Fundament ruhende Nutzerperspektive einnehmen und etwa die teure Programmierung völlig überflüssiger oder die Nichtberücksichtigung tatsächlich benötigter Funktionen vermeiden. Dabei kommt es allerdings darauf an, die ‚richtigen‘ Anwender in diesen Prozess einzubinden und deren Verhalten und Inputs korrekt zu interpretieren. Genau hier kommen die psychologischen Modelle und Methoden ins Spiel, mit deren Hilfe Apliki arbeitet und die in jeder Phase der Produktentwicklung deutlich bessere Ergebnisse ermöglichen.“
Auf www.apliki.de/14-fakten-ueber-software/ hat Apliki eine Übersicht über das Optimierungspotenzial von Software durch eine frühzeitige Einbindung der Anwender zusammengestellt. Dort findet sich ebenfalls eine umfangreiche Sammlung downloadbarer E-Papers zu dieser Thematik und zum spezifischen Apliki-Vorgehen.



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