Internet der Dinge 23.11.2017, 14:02 Uhr

Microsoft erleichtert Industrie-4.0-Lösungen in der Cloud

Microsoft hat der OPC Foundation einen OPC UA Global Discovery Server (GDS) und Client zur Verfügung gestellt und den Quellcode als Open Source auf GitHub veröffentlicht.
Am OPC UA-Interoperabilitätsstandard arbeitet Microsoft seit 2013. Ziel ist es, Millionen von OPC-UA-kompatible Anwendungen und Industrieanlagen cloudfähig zu machen. Sie können dann aus der Cloud heraus zentral, flexibel und effizient gesteuert werden. Das führt zu kürzeren Reaktionszeiten für Wartungsarbeiten, weniger Verwaltungsaufwand und niedrigeren Kosten im laufenden Betrieb, sagt Microsoft. Zusätzlich erleichtern die Telemetriedaten, die in die Cloud geschickt werden, die Umsetzung von Industrie-4.0-Szenarien, wie vorausschauende Wartung oder Prozessautomatisierung mit Hilfe von Machine Learning, Robotik und künstlicher Intelligenz. Und das selbst, wenn die Maschinen quer über den Globus verteilt sind.

Microsoft hat kürzlich der OPC Foundation einen OPC UA Global Discovery Server (GDS) und Client zur Verfügung gestellt und den Quellcode nun als Open Source auf GitHub veröffentlicht.
Der GDS managt die OPC UA Server-Konfigurationen und zentralisierte Erkennung und ermöglicht eine automatisierte Zertifikatsverwaltung. Der manuelle Austausch von Zertifikaten entfällt. Die Azure IoT Suite Connected Factory Preconfigured Solution und das Industrial IoT Starter Kit unterstützen Unternehmen zudem beim Einstieg in cloudbasierte IoT-Lösungen.

Der Global Discovery Server ermöglicht es Industrieunternehmen, ihre OPC UA Server zu administrieren. Der größte Vorteil: Die Zertifikate für OPC Server können automatisch verwaltet werden. „Das spart viel Zeit und Geld“, so Erich Barnstedt, Principal Software Engineering Lead Azure Industrial IoT bei Microsoft. „Darüber hinaus sorgt die Cloud-Konnektivität mit Azure dafür, dass die Daten über das eigene Fabriknetzwerk hinaus weltweit zur Verfügung gestellt werden können.“ Der Server kann in einem Docker-Container ausgeführt und zum Selfhosten im OT-Netzwerk (Operational Technology) verwendet werden. Mit dem neuen GDS hat Microsoft der OPC Foundation knapp 4,5 Millionen Quellcodezeilen zur Verfügung gestellt und ist damit weiterhin der größte Zulieferer von Open-Source-Software für die OPC Foundation.

Microsoft zeigt seine kommerzielle, mit Azure integrierte Version des GDS und dem dazugehörigen Client vom 28. bis 30. November 2017 bei der SPS IPC Drives in Nürnberg auf dem Stand der OPC Foundation in Halle 7. Diese Version läuft auch als Teil von Azure IoT Edge, das Microsoft letzte Woche als Public Preview veröffentlicht hat. Mit Azure IoT Edge können sogenannte Edge-Geräte, das heißt autonome Geräte in IoT-Netzwerken, mit Funktionen für Advanced Analytics und künstliche Intelligenz ausgestattet werden. Azure IoT-Dienste können direkt auf Edge-Geräten bereitgestellt und Edge-Analysen durchgeführt werden. Der Betrieb ist auch im intermittierenden und Offline-Modus möglich.

Links:
GDS auf GitHub
Azure IoT Suite connected factory
IoT Industrial Starter Kit



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