04.10.2010, 00:00 Uhr

Ernst-Denert-Preis für Forschungsarbeit zu Verhaltensmodellen

Der Saarbrücker Informatiker Valentin Dallmeier erhält den Ernst-Denert-Preis 2010 für seine Forschungsarbeit zu Verhaltensmodellen von Computerprogrammen.
Die Ernst Denert-Stiftung für Software-Engineering vergibt jährlich für Deutschland, Österreich und die Schweiz den Software-Engineering-Preis. Diesjähriger Preisträger ist der Saarbrücker Informatiker Valentin Dallmeier. Er hat ein Verfahren entwickelt, das anhand von Softwaretests automatisch eine genaue Programmbeschreibung erstellt.
Bei großen Computerprogrammen wirken sich Änderungen an einer Stelle auf ganz viele andere Bereiche aus. Informatiker benutzen daher Verhaltensmodelle, die so genannten „endlichen Automaten“, um den Zustand eines Programms und die vielen fließenden Übergänge exakt zu beschreiben. Diese waren bisher nur aufwendig zu erstellen und nahmen in der Softwareentwicklung viel Zeit in Anspruch.
Valentin Dallmeier kann solche Verhaltensmodelle jetzt automatisch erzeugen und damit eine genaue Beschreibung auch von umfangreichen Computerprogrammen erstellen. Für diese Modelle analysiert Dallmeier die Testläufe, mit denen eine Software vor der Freigabe auf mögliche Fehler hin durchsucht wird. Die vielen Varianten eines Programms, die dabei durch die Eingabe verschiedener Kennzahlen erzeugt werden, geben dem Saarbrücker Informatiker ein genaues Bild von dem Programmverhalten.
Er fertigt daraus eine abstrakte Beschreibung der Software, die so präzise ist, dass man damit weitere Fehler finden und Programmteile sogar automatisch reparieren kann. Darüber hinaus dienen die Beschreibungen als Grundlage für die so genannte Verifikation, die sich zu einem wichtigen Qualitätssiegel für Software entwickelt hat. Mit der Verifikation kann man beweisen, dass Computersysteme ihre mathematisch exakten Vorgaben korrekt erfüllen und keine Fehler mehr enthalten. [bl]


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