LzLabs, Swisscom 20.05.2019, 08:05 Uhr

Software Defined Mainframe ersetzt Großrechner

Swisscom migriert seine gesamten Mainframe-Workloads auf einen Software Defined Mainframe in der Cloud.
(Quelle: www.lzlabs.com)
Der schweizerische Telekommunikations- und IT-Dienstleister Swisscom hat seine gesamten Mainframe-Workloads in die Cloud migriert. Diese Workloads laufen ab sofort auf dem LzLabs Software Defined Mainframe (SDM). Das haben LzLabs und Swisscom bekannt gegeben. Für Swisscom bedeutet die Migration einen Meilenstein in der Unternehmens-IT: Die geschäftskritischen Legacy-Mainframe-Anwendungen und -Daten befinden sich nun in der eigenen Enterprise-Cloud-Infrastruktur – ohne dass zuvor Daten neu formatiert oder Programmcode neu kompiliert werden mussten.
Die vollständige Abkehr von seinem Legacy-Mainframe verhalf Swisscom zu einer Reduktion von rund 60 Prozent der herkömmlichen Mainframe-Betriebskosten. Inzwischen hat der eidgenössische Telekommunikationsanbieter seinen alten Mainframe vollständig abgeschaltet. Die migrierten geschäftskritischen Anwendungen – 2.500 MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde) – umfassen Rechnungsstellung, geographische und Adressinformationen sowie die Verwaltung des kompletten Festnetzes des Providers. Der gesamte Workload läuft nun auf der eigenen, privaten Cloud von Swisscom.
„Wir haben uns aus zweierlei Gründen an LzLabs gewandt: Zum einen, um die hohen Kosten unseres Legacy-Mainframes zu senken, und zum anderen, um eine gesteigerte Flexibilität unserer IT-Infrastruktur zu erreichen. Dies war uns auf unserem klassischen Mainframe nicht möglich“, erklärt Markus Tschumper, Leiter General IT Services bei Swisscom. „Für die Migration der Daten und Anwendungen stellte der SDM den für die Erreichung dieser zwei Ziele, risikoärmsten Weg dar. Damit auch unsere Kunden diese Vorteile nutzen können, planen wir sogar, den SDM über unsere Enterprise Cloud als Service anzubieten.“
Der SDM ist eine hochspezialisierte Containertechnologie, die dafür sorgt, dass Mainframe-Anwendungen auf offenen Systemen ausgeführt werden können – und zwar ohne, dass eine Neukompilierung oder Konvertierung von Datentypen und Kernanwendungen erforderlich ist.„Wir freuen uns darüber, Swisscom auf ihrem zukunftsweisenden Weg der IT-Modernisierung vom Legacy-Mainframe bis in die Cloud unterstützt zu haben", sagt Thilo Rockmann, Chairman und COO von LzLabs, und ergänzt: „Wir hoffen, dass der Erfolg dieser Implementierung weitere Unternehmen dazu inspiriert, den ersten Schritt in Richtung Open Innovation zu machen.“
Um eine transparente Ausführung der binären Darstellungen der Mainframe-Programme und -Daten zu ermöglichen, bietet der SDM eine Laufzeitumgebung, die die notwendigen, funktional äquivalenten Subsystem-APIs unterstützt. Diese, in offenen Umgebungen ausgeführten Anwendungen, lassen sich leichter mit Mobile-, IoT-, Cloud- und DevOps-Strategien in Einklang bringen und erfordern zudem keine Verwaltung mehr, die ansonsten nur von einer zunehmend kleiner werdenden Zahl von Mainframe-Experten durchgeführt werden könnte.


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