Freelancermap 12.05.2021, 09:40 Uhr

Corona-Rückblick aus Freelancer-Sicht

Nach knapp einem Jahr regelmäßiger Umfragen des "Corona" Freelancer-Barometers hat  Freelancermap jetzt einen Überblick über diese Zeit veröffentlicht.
(Quelle: freelancermap.de)
Noch im März letzten Jahres standen viele Freelancer vor einer ungewissen Zukunft hinsichtlich des Projektgeschäfts. So zeigte sich auch zum Auftakt der Umfragen-Serie, dass 57 Prozent der Befragten Existenzängste verspürten. Doch bereits im Juni zeigten die Rückmeldungen, dass die Sorgen abnehmen. Insbesondere seit Februar dieses Jahres stieg die Anzahl derer, die keine Existenzängste haben. Im April gab sogar über die Hälfte (52 Prozent) der Teilnehmer an, gar keine Unsicherheiten hinsichtlich des eigenen Lebensunterhalts zu verspüren.
Auftragslage: Zu Beginn der Pandemie empfanden Freelancer die Auftragslage noch als überwiegend "schlecht" bis "sehr schlecht" (63 Prozent). Heute zeichnet sich ein umgekehrtes Bild, denn 54 Prozent der Freelancer bewerten die Auftragslage als "sehr gut" bis "neutral". Der verbleibende Anteil hat allerdings immer noch mit einer schlechten bis sehr schlechten Auftragslage zu kämpfen.
Umsatz: Als im April 2020 erstmals nach den Einbußen gefragt wurde, sind enorme Verluste deutlich geworden. Mit 26 Prozent verzeichnete jeder Vierte einen Total-Ausfall der gewohnten Umsätze. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer (48 Prozent) konnte mindestens 50 Prozent ihres üblichen Umsatzes generieren. Aktuell hat jeder fünfte Freelancer keine Einbußen mehr, auch die Zahl derer mit einem kompletten Umsatz-Ausfall ist auf zehn Prozent gesunken.
Staatliche Unterstützung: Der Großteil der Freelancer (90 Prozent) nimmt die Neustarthilfe 2021 nicht in Anspruch, das zeigen die jüngsten Auswertungen des "Corona" Freelancer-Barometers im April. Dieses deutliche Ergebnis war kaum zu erwarten, denn zu Beginn der Pandemie hätten noch 61 Prozent staatliche Unterstützung in Anspruch genommen. In den Folgemonaten wurden derartige Maßnahmen deutlich unattraktiver, so gaben im Februar dieses Jahres 68 Prozent der Freelancer an, während der Pandemie keine staatliche Unterstützung beantragt zu haben.
Yannick Krohn, Gründer von Goodlance und Host von "Der Freelancer Podcast", hat in den vergangenen Monaten viele Selbstständige sprechen können. Zum Tag des Freelancers zieht er ein Zwischenfazit und rät:
"Mir hat die Corona-Krise noch mal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sein Einkommen, auch als Freelancer, zu diversifizieren. [...] Ich habe das Gefühl, dass der Trend dahin geht, dass Freelancer sich immer mehr unternehmerisches Tun aneignen und auch ihr Leistungsspektrum immer wieder erweitern. Flexibilität ist eine Eigenschaft, die fast alle erfolgreichen Freelancer, mit denen ich bisher in meinen Podcast sprechen durfte, gemeinsam haben und vermutlich auch unsere beste Option, diese Krise beruflich zu überstehen."


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