Noch mehr .NET

Es läuft auf immer mehr Plattformen. Gut für uns .NET-Entwickler. Der Schwerpunkt in diesem Heft demonstriert zudem eindrucksvoll, dass Sie auch im Web-Frontend nicht mehr auf JavaScript oder TypeScript setzen müssen. Blazor ist da und wird dank WebAssembly auch von Browsern wie Apple Safari, Google Chrome, Microsoft Edge und Mozilla Firefox unterstützt. Sie schreiben den Code damit in C#, die Anwendung läuft im Browser.

Es geht aber noch weiter. Denn es gibt auch immer mehr Programmiersprachen, mit denen Sie für .NET entwickeln können. C#, Visual Basic oder F# sind ja schon alte Bekannte. Aber wussten Sie, dass Sie auch in PHP für die Microsoft-Plattform Code schreiben können?

Sprache und Laufzeiteinheit sind inzwischen bei Version 8.0.3 angelangt. Im ­Tiobe Index [1] liegt PHP schon seit mindestens 15 Jahren unter den ersten acht Sprachen und war 2004 sogar Programmiersprache des Jahres.

Selbst Microsoft kam nicht an PHP vorbei. Da gab es das Projekt Phalanger: ein Open-Source-Compiler, der PHP-Code für die Common Language Runtime in die Microsoft Intermediate Language übersetzt. Das Projekt wurde hauptsächlich von Tomas Petricek entwickelt.

Doch dann wurde es still um das Projekt. Tomas widmete sich intensiv F# und der funktionalen Programmierung. Und mit dem Ende von Codeplex in diesem Jahr wird es wohl auch um Phalanger geschehen sein.

Aber von wegen. Vor wenigen Tagen tauchte PeachPie in der Version 1.0.0 aus dem Nichts auf. Plötzlich gibt es wieder einen PHP-Compiler, der MSIL erzeugt. Erste kurze Tests zeigen: Das klappt tatsächlich schon sehr gut. PeachPie basiert auf dem Roslyn-Compiler und ist der direkte Nachfolger von Phalanger.

Sie sehen: Java mag der Vorreiter gewesen sein, aber dem Second Mover .NET gehört die Weltherrschaft – sagt das Fliegende Spaghettimonster [2], und das muss es ja wissen.

Viel Spaß mit der dotnetpro wünscht Ihnen

Tilman Börner

Chefredakteur dotnetpro