Open Source
12.04.2021, 09:02 Uhr

Es ist eine Herausforderung, mit Open Source finanziell erfolgreich zu sein

Die Volltext-Engine ElasticSearch war lange Zeit freie Software. Mitte Januar verkündete Elastic, dass sie künftig kostenpflichtig sein werde. dotnetpro sprach über diese Entwicklung mit Bernd Dorn, Co-Gründer und CTO des IIoT-Datenbankspezialisten Crate.io.
(Quelle: Bernd Dorn)
Können Sie sich erklären, warum Elastic sein Lizenzmodell geändert hat?
Vorab, Elastic war auch vorher schon nur teilweise Open Source, es gab also schon immer Teile von Elastic, welche nur als “Open Core” verfügbar waren. Ich kann hier auch nur mutmaßen. Ich denke aber, dass der primäre Grund dafür Amazons Elasticsearch Service ist, dessen Grundlage die Apache lizensierten Teile von Elasticsearch sind.
Sehen Sie in diesem Kurswechsel einen allgemeinen Trend von Open Source hin zu Closed Source?
Das denke ich eher nicht. Es ist eine große Herausforderung, mit Open Source finanziell erfolgreich zu sein. Viele Projekte versuchen da einen Weg über Lizenzänderungen zu finden (siehe auch MongoDB und CockroachDB). Ich denke aber, dass Projekte vermehrt in Richtung SaaS denken werden, um ihr Produkt zu monetarisieren und wie CrateDB lizenztechnisch Open Source bleiben, weil letztendlich die Community ein extrem wichtiger Bestandteil ist.
Crate.io ist eine verteilte Datenbanklösung, die SQL mit NoSQL kombiniert. Bislang ist Crate.io Open Source und für bis zu drei Knoten kostenfrei. Werden sie Elastic folgen und die Lizenz künftig kostenpflichtig machen?
Nein. Im Gegenteil: Wir gehen genau den umgekehrten Weg und machen künftig unsere ganze Codebase unter der Apache Lizenz verfügbar.
Sie stellen die Software unter APLv2. Bitte erklären Sie, was das für die private und kommerzielle Nutzung von Crate.io bedeutet.
Man wird dann dieCrateDB privat und kommerziell vollumfänglich verwenden – und zwar ohne Beschränkungen. Dies erleichtert natürlich den Einstieg in das Produkt immens. Kunden können sich aber jederzeit von den Machern der Datenbank den operativen Teil abnehmen lassen und somit den Aufbau von Expertinnen und Experten In-House ersparen, was wiederum die TCO reduziert.


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