Bitkom, Cylance 17.10.2018, 14:15 Uhr

Im Fadenkreuz von Cyberkriminellen

Soeben hat der Bitkom eine neue Studie veröffentlicht nach der die Cyberattacken auf deutsche Unternehmen stark zunehmen. „8 von 10 Industrieunternehmen stehen heftiger unter Beschuss als vor zwei Jahren. 5 Prozent der Großunternehmen setzen für IT-Sicherheit auf Künstliche Intelligenz.“
In der Veröffentlichung des Branchenverbandes heißt es: „Die deutsche Industrie steht immer häufiger im Fadenkreuz von Cyberkriminellen: Für gut acht von zehn Industrieunternehmen (84 Prozent) hat die Anzahl der Cyberattacken in den vergangenen zwei Jahren zugenommen, für mehr als ein Drittel (37 Prozent) sogar stark. (…) So prognostizieren 82 Prozent der befragten Industrieunternehmen, dass die Anzahl der Cyberattacken auf ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich zunehmen wird. Vier von zehn (41 Prozent) gehen davon aus, dass die Angriffe sogar stark zunehmen werden. Nur 15 Prozent schätzen, dass die Zahl der Angriffe künftig unverändert bleiben wird.“
Bei den technischen Sicherheitsmaßnahmen sind laut Bitkom viele Unternehmen aktiv geworden. Dazu gehören Passwortschutz, Firewalls, Virenscanner und Backups. Dazu kommen Penetrationstests und Intrusion Detection Systeme, wenn auch bei deutlich weniger Unternehmen und „immerhin jedes zwanzigste Großunternehmen setzt heute bereits Künstliche Intelligenz für die IT-Sicherheit ein.
Erst kürzlich hatte Bitkom Daten zum Wirtschaftsschutz in der Industrie“ vorgestellt. Danach ist der Industrie durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage in den vergangenen zwei Jahren ein Gesamtschaden von 43,4 Milliarden Euro entstanden. Sieben von zehn Industrieunternehmen (68 Prozent) sind in diesem Zeitraum Opfer geworden, jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) vermutet dies. Die gesamten Ergebnisse der Studie „Wirtschaftsschutz in der Industrie 2018“ sind nun zum Download verfügbar.
Dazu ein kurzer Kommentar von Dr. Anton Grashion, Senior Director Product Marketing EMEA, Cylance: "Wenn man sich allein die Schlagzeilen der letzten beiden Jahre ansieht, ist es mehr als offensichtlich, dass die Zahl der Cyberangriffe, denen Unternehmen sich ausgesetzt sehen, stark gestiegen ist. Und noch etwas anderes ist ziemlich offensichtlich. Ungeachtet der gestiegenen Aufmerksamkeit und der wachsenden Ausgaben für Gegenmaßnahmen scheinen Hacker und Angreifer immer noch einen Schritt voraus zu sein. Bei diesem Manko setzt Künstliche Intelligenz an. Künstliche Intelligenz wird sehr viele Bereiche unserer bisherigen Arbeitswelt verändern, und Cybersicherheit ist ein ganz besonders aufregendes Beispiel dafür, dass sich wirkliche Vorteile schon heute umsetzen lassen. Die Bedrohungslandschaft ist weiterhin dabei sich rasend schnell zu entwickeln. KI und gerade das maschinelle Lernen tragen dazu bei die Balance wiederherzustellen. Und zwar indem sie den Fokus wieder auf die Prävention legen statt nur zu reagieren und in der betreffenden Situation Schadensbegrenzung zu betreiben. Trotzdem sollte man die nötige Skepsis nicht außer Acht lassen, wenn der Begriff „Künstliche Intelligenz“ fällt. Es gibt nämlich eine Art von unerwünschter Nebenwirkung. Praktisch jeder Anbieter nimmt heute für sich in Anspruch künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen in der ein oder anderen Form zu nutzen. Es macht aber einen ganz entscheidenden Unterschied, ob Sie künstliche Intelligenz zum Herzstück ihres Ansatzes machen. Oder ob sie demgegenüber KI und ML an eine traditionelle, tendenziell fehlerbehaftete Sicherheitslösung anbinden um diese besser aussehen zu lassen.“


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