DFINITY 01.07.2020, 10:05 Uhr

Internet-Computer: Zugang für alle Entwickler offen

Ab sofort steht der "Internet-Computer" auch Third-Party-Entwicklern sowie Unternehmern offen und wird über ein Netzwerk unabhängiger Datenzentren in Europa und den Vereinigten Staaten betrieben.
Dominic Williams, Founder und Chief Scientist DFINITY
(Quelle: Foto: DFINITY)
DFINITY hat bekannt gegeben, dass der "Internet-Computer" nun auch Drittentwicklern und Unternehmern offen steht. Entwickler können darauf die nächste Generation dezentralisierter Anwendungen erstellen, die das Internet revolutionieren sollen. Der Internet-Computer ist eine dezentrale Plattform, auf der innovative Software und Internet-Dienste offen und sicher veröffentlicht werden können.
Neue wissenschaftliche Errungenschaften in Kryptographie, Computing und Programmiersprachen verändern mit dem Internet-Computer die Art und Weise, wie Software gebaut und betrieben wird, wie zum Beispiel:
  • Motoko, eine neue Programmiersprache, die für den Internet-Computer optimiert ist und von Andreas Rossberg, dem Co-Creator von WebAssembly, entworfen wurde;
  • Die serverlose Architektur des Internet-Computers, die es dem Internet ermöglicht, Software und Dienste nativ zu hosten, wodurch die Notwendigkeit proprietärer Cloud-Dienste entfällt;
  • Der Wegfall der Notwendigkeit von Legacy-Software-Komponenten und -Diensten wie Webservern, Datenbanken und Firewalls, was die Entwicklung von Software erheblich vereinfacht.
Dominic Williams, Gründer und Chief Scientist bei DFINITY: "Eines der größten Probleme, das sich derzeit abzeichnet, ist die Monopolisierung des Internets durch Big-Tech-Unternehmen, die die fast vollständige Kontrolle über moderne Technologien konsolidiert haben. Diese Unternehmen sammeln riesige Mengen an Informationen über uns, die sie mit hohen Gewinnen verkaufen oder selbst nutzen, um Marktanteile zu steigern und Rivalen mit einer alarmierenden Geschwindigkeit zu verdrängen. Der Internet-Computer bietet eine Möglichkeit, das Internet neu zu starten. Er schafft eine öffentliche Alternative zu proprietären Cloud-Infrastrukturen, wie wir sie derzeit kennen. Die nächste Generation von Entwicklern und Unternehmern können es Dank des Internet-Computers durch offene Internetdienste mit den Big-Techs aufnehmen. Er zielt darauf ab, das Internet zu seinen freien und offenen Wurzeln zurückzubringen, anstatt von einer Handvoll Unternehmen dominiert zu werden."

Third-Party-Entwickler können sich ab sofort registrieren

Mit dem "Tungsten-Release" (auch Developer Network genannt) erhalten Third-Party-Entwickler Zugang zum Internet-Computer. Damit können alle Entwickler ihre eigenen Anwendungen und Projekte auf dem Internet-Computer entwickeln sowie einsetzen. Startups und andere Unternehmer werden nun die Möglichkeit haben, dezentrale Anwendungen, sogenannte Mega-Apps, und DeFi-Systeme (Decentralized Finance) zu schaffen, die das Monopol von Big-Techs herausfordern. Zu den Projekten, die derzeit auf dem Internet-Computer aufgebaut werden, gehören eine dezentralisierte Zahlungsanwendung und eine E-Commerce-Plattform für Luxusgüter. Erfolgreiche und vielversprechende Anwendungen können auch vom Beacon Fund profitieren, einem von der DFINITY Foundation und Polychain Capital verwalteten Ökosystemfonds, der auf die Unterstützung von DeFi-Anwendungen und offenen, auf dem Internet-Computer aufgebauten Internet-Diensten abzielt.
Anfang des Jahres demonstrierte DFINITY bereits LinkedUp auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, welches bis dato auf unabhängigen Rechenzentren in der Schweiz lief. Das heute vorgestellte Developer Network hingegen läuft über ein globales Netzwerk von unabhängigen Datenzentren, die über Europa und die USA verteilt sind. Dieses dezentralisierte Netzwerk stellt sicher, dass der Internet-Computer schnell und sicher sowie für Milliarden von Benutzern auf der ganzen Welt skalierbar ist. Es stellt die Grundlage einer neuen Art von Software, welche offene Internet-Dienste wie LinkedUp und CanCan bis hin zu DeFi-Anwendungen unterstützt.
"Das Tungsten-Release des Internet-Computers ist ein großer Schritt in Richtung einer vollständig dezentralisierten und öffentlichen Erweiterung des Internets. Es handelt sich um ein Upgrade des Internets, das so Software und Dienste nativ hosten kann", sagt Dominic Williams. Er ergänzt: "Zum ersten Mal bekommen Entwickler und Organisationen einen Vorgeschmack auf das neue Computerparadigma in Aktion. Software wird durch einfaches Hochladen direkt in das Internet erstellt, wo sie in einem globalen Netzwerk unabhängiger Datenzentren in einer manipulationssicheren Umgebung läuft. Komplexe Legacy-Komponenten wie proprietäre Cloud-Dienste, Webserver, Datenbanken, Middleware und Firewalls sind nicht mehr notwendig."
Interessierte Entwickler, Unternehmer sowie Organisationen können sich ab dem 1. Juli 2020 über dfinity.org für den Zugang zum Internet-Computer registrieren und werden anschließend schrittweise freigeschaltet.

Über DFINITY

Die Stiftung DFINITY ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Zürich und weiteren Forschungszentren in Palo Alto und Tokio. Die Mission von DFINITY ist es, den Internet-Computer zu bauen, zu fördern und zu warten und damit das Internet zu demokratisieren. Der Internet-Computer ist ein dezentralisiertes und nicht-proprietäres Netzwerk zur Ausführung der nächsten Generation von Mega-Apps. So zielt dieser Generationswechsel in der Informatik darauf ab, das Internet wieder zu seinen freien und offenen Wurzeln zurückzuführen. DFINITY wurde 2016 von Dominic Williams gegründet. Der Internet-Computer hat eine Bewertung von 2 Milliarden US-Dollar und wird von Investoren wie Andreessen Horowitz, Polychain Capital und SV Angel unterstützt.


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