01.04.2004, 00:00 Uhr

Neues Service Pack behindert alte VB-Programme

Das zweite Service Pack von Windows XP soll die Ausführung von Visual Basic-Programmen verhindern.
Seit wenigen Tagen verbreitet Microsoft eine neue Beta-Version des angekündigten zweiten Service Packs für Windows XP. Dieses enthält, wie bereits berichtet, massive Einschränkungen und Änderungen, die der Sicherheit des Betriebssystems dienen sollen.
Erste Tests der neuen Beta mit Visual Basic-Programmen haben ergeben, dass die Ausführung der verschiedenen VB-Runtime-DLLs fehlschlägt. Sämtliche Programme werden beim Start mit einem Runtime Error quittiert und lassen sich nicht mehr öffnen.
Nachfragen bei Microsoft in Redmond haben ergeben, dass der vermeintliche Fehler offensichtlich ein gewolltes Verhalten darstellt. Gerade mit Visual Basic geschriebene Programme wären in der Vergangenheit dazu benutzt worden, um SPAM in erheblichem Ausmaße zu versenden. Dem will Microsoft laut der verantwortlichen Program Managerin April Lewis nun einen Riegel vorschieben.
Um alte Programme dennoch auf dem neuen Betriebssystem-Update verwenden zu können, ist eine Zertifizierung und Signierung durch das unabhängige Unternehmen VeriTest notwendig. Die Kosten für diese Zertifizierung sollen bei circa US$ 640 zuzüglich der notwendigen Code Signing ID von VeriSign (400 €) liegen. Den Angaben zufolge muss jedes Build eines Programmes neu geprüft werden, um den Missbrauch effektiv einzuschränken.
Unternehmensnahen Kreisen zufolge verfolgt Microsoft mit der Einschränkung eher andersgelagerte Ziele. So soll der bisher mäßig verbreiteten .NET-Plattform unter die Arme gegriffen werden. Ein neuer Migrationsassistent soll dabei die Umstellung bestehender Projekte auf VB .NET stark vereinfachen. Die Vermutung wird gestützt durch die Tatsache, dass das Service Pack 2 eine neuen Zwischenversion 1.4 des .NET Frameworks auf dem Zielsystem installiert.
Offizielle Informationen will Microsoft am 01.04.2004 auf seiner Website bekanntgeben.
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Bei dieser Meldung handelt es sich um einen Aprilscherz.



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