Offener Brief 13.09.2017, 13:53 Uhr

Öffentlich finanzierte Software sollte frei und Open Source sein

Vor dem Hintergrund, dass in der aktuellen Software zur Stimmauswertung gravierende Sicherheitslücken gefunden wurden, fordern 31 Organisationen, dass öffentlich finanzierte Software unter einer Freie-Software- und Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden sollte.
Der Code sollte offen einsehbar und für jeden überprüfbar sein.
Ein entsprechender offener Brief wurde unter publiccode.eu/de/openletter/ ins Netz gestellt und unter anderem von Bürgerrechtsgruppen und Digitalexperten, wie dem EDRi, der Free Software Foundation Europe, Wikimedia Deutschland und dem Chaos Computer Club (CCC) unterzeichnet. Der Aufruf gilt nicht nur an deutsche Politiker, sondern an Abgeordnete in allen Staaten der Europäischen Union.

Im offenen Brief heißt es unter anderem:
"Die von unseren öffentlichen Verwaltungen angebotenen und genutzten digitalen Dienste sind die kritische Infrastruktur demokratischer Nationen des 21. Jahrhunderts. Um vertrauenswürdige Systeme zu etablieren, müssen öffentliche Stellen sicherstellen, dass sie die vollständige Kontrolle über die Software und die Computersysteme im Kern unserer staatlichen digitalen Infrastruktur haben. Doch im Moment ist dies aufgrund restriktiver Softwarelizenzen nur selten der Fall. [...] Wir brauchen Software, die den Austausch guter Ideen und Lösungen fördert. So können wir die IT-Dienste für Menschen überall in Europa verbessern. Wir brauchen Software, die Wahlfreiheit, Zugang und Wettbewerb garantiert. Wir brauchen Software, mit der öffentliche Verwaltungen die volle Kontrolle über ihre kritische digitale Infrastruktur zurückgewinnen und von einigen wenigen Unternehmen unabhängig werden und bleiben können. Deshalb rufen wir unsere Abgeordneten dazu auf, Freie Software/Open Source in öffentlichen Verwaltungen zu unterstützen."

Den kompletten Wortlaut des offenen Briefes finden Sie unter publiccode.eu/de/openletter/




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